10 jähriges Jubiläum der Tafel Hesel
Vor 10 Jahren wurde in enger Abstimmung zwischen dem Diakonieverband Ostfriesland, der Liudgerikirche und der Samtgemeinde Hesel eine Außenstelle der Leeraner Tafel in Hesel eingerichtet.
Unsere Liudgerikirchengemeinde Hesel stellt dabei für diese Aufgabe montags das Martin Luther Haus zur Verfügung. Der evangelische Diakonieverband Ostfriesland übernimmt die Verwaltung und sammelt Lebensmittelspenden von Geschäften im Landkreis Leer ein und lagert diese bis dato in ihrem Gebäude in der Friesenstraße in Leer. Herzstück und Motor der Heseler Außenstelle der Tafel ist aber eindeutig das Team aus Ehrenamtlichen, das tatkräftig anpackt und sich mit viel Herz für seine Gäste einsetzt.
Als vor drei Jahren aus Leer die Meldung kam, man habe nicht mehr genügend Kapazitäten, um den Tafelstandort in Hesel weiterhin bedienen zu können und der Standort temporär geschlossen wurde, waren es die Ehrenamtlichen aus Hesel, die sich nachhaltig und beharrlich dafür einsetzten, dass Hesel wieder Standort der Tafel wird. Um dies zu ermöglichen nimmt man seitdem neben der Lebensmittelausgabe als zusätzliche Aufgabe auf sich, montags die Lebensmittelspenden vom Hauptstandort der Tafel in Leer abzuholen und in Hesel vor der Ausgabe zu sortieren. Danach findet dann am Montagnachmittag die Ausgabe der Lebensmittel an die Tafelkunden in Hesel im Martin Luther Haus statt.
Organisatorisch gehört der Standort der Tafel in Hesel zur Leeraner Tafel, deren Träger wiederum der evangelische Diakonieverband Ostfriesland ist. In einer Erklärung zum Thema ,,Warum Tafeln?“ schreibt der Diakonieverband ,,Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot - und dennoch gibt es Lebensmittel im Überfluss. Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich - mit ehrenamtlichen Helfern, für die Bedürftigen ihrer Stadt/ihrem Dorf. Das Ziel der Tafeln ist es, dass alle qualitativ einwandfreien Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Bedürftige verteilt werden. Die Tafeln helfen so den Menschen, eine schwierige Zeit zu überbrücken und geben ihnen dadurch Motivation für die Zukunft. Die Tafel kann und will keine Grundversorgung für ihre Kunden bieten, aber sie erleichtert ihnen das Leben in einer schwierigen Lebensphase.“
Abgesehen von dieser Unterstützung mit Lebensmitteln gibt es in Hesel auch eine besonders herzliche Unterstützung durch das Ehrenamtsteam. Keiner der Tafelkunden ist nur eine Nummer. Viele im Helferteam sind seit Jahren dabei und es gibt für die Tafelkunden nicht nur Unterstützung bei der Versorgung mit Lebensmitteln, sondern immer auch ein offenes Ohr, ein gutes Wort und auch mal eine tröstende Umarmung.
Zum Jubiläum gab es für jeden der Ehrenamtlichen als Dankeschön nicht nur gute Worte der Kirche, vertreten durch Hella Bruns, den Tafelträger ver-treten durch Andreas Poppen und der Samtgemeinde Hesel, vertreten durch
Samtgemeindebürgermeister Uwe Themann, sondern als kleines Zeichen der Anerkennung auch einen Gutschein für einen Restaurantbesuch.
Für sich genommen ist die Notwendigkeit der Existenz von Tafeln in einem international gesehen vergleichsweise reichen Land wie Deutschland kein Grund zum Jubeln. Der langjährige Einsatz der Ehrenamtlichen für die Sache, die Freude, die Kraft und die Leidenschaft mit der sie sich für die Sache und ihre Gäste einsetzen ist aber ein Schatz, über den sich nicht nur die Tafelkunden in Hesel freuen können.
Anita Berghaus