Quelle: Kirchengemeinde Hesel
Quelle Kirchengemeinde Hesel
Quelle Kirchengemeinde Hesel

Flüchtlingshilfe

Gesucht: Begleiter/innen für ukrainische Familien

In der Anzeige werden Begleiterinnen und Begleiter für Geflüchtete gesucht. In diesem Fall vor allem für die neu aus der Ukraine seit Februar ankommenden. Auf der Homepage der Kirche gibt es den Aufruf schon länger und auch in den Abkündigungen der Kirche kam er schon vor. Nicht wenige fragen sich nun, was denn konkret von den Begleiterinnen und Begleitern erwartet wird. Was kommt auf sie zu? Da das Projekt der ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleiter in der Samtgemeinde Hesel nicht neu ist, gibt es schon Erfahrungen. Denn schon seit 2015, dem Jahr in dem besonders viele Flüchtlinge ankamen gab und gibt es bei uns ehrenamtliche Flüchtlingsbegleiter. Am Anfang sind es vor allem grundlegende Dinge, bei denen man sie begleitet. Fragen wie: Wo kann ich in Hesel was einkaufen? Wie komme ich mit dem Bus nach 27 Leer? Wo gibt es Sprachkurse? Wo kann der Junge oder das Mädchen Fußball im Verein spielen? Wie funktioniert die Mülltrennung? stehen am Anfang im Vordergrund. Die Begleitung kann sich aber auch auf ganz andere Dinge beziehen. Vielleicht spielen Sie gern Schach und einer der Migranten auch. Beim gemeinsamen Tee kann man auch prima ganz nebenbei ein bisschen Deutsch lernen bzw. beibringen. Andere helfen den Kindern bei den Hausaufgaben und fahren mit ihnen einen Tag in den Zoo. Sie sehen, das Spektrum der Möglichkeiten ist sehr groß. Und man kann sich auch mit anderen, die Migranten begleiten austauschen. In der Vergangenheit gab es so zum Beispiel schon sogenannte Frauenfrühstücke von Migrantinnen und Ostfriesinnen im Martin Luther Haus und in der Schule wurde schon ein Familienfest mit Migranten- und Patenfamilien veranstaltet, bei der jede/r etwas zu essen mitbrachte, die Erwachsenen sich unterhielten und die Kinder Fußball spielten, schaukelten und tanzten. Bei der Begleitung ist alles freiwillig. Man kümmert sich, solange man es möchte. Am Anfang ist der Zeitaufwand größer, da es viele Fragen gibt, die die Migranten gerne klären möchten und bei denen sie Hilfe brauchen. Mit der Zeit werden sie aber immer selbstständiger und können vieles alleine erledigen. So kann es entweder sein, dass die Verbindung ausläuft oder aber eine Freundschaft auf gleicher Augenhöhe entsteht. Integration gelingt auf jeden Fall besser, wenn Kontakte zu den Bürgern vor Ort entstehen. Und es ist auch kein Hindernis, wenn man die Sprache nicht spricht. Ein bisschen Englisch ist zwar oft hilfreich, aber es geht auch ohne. Der Umfang der Wörter und Zusammenhänge, die man mit Händen und Füßen ausdrücken kann, ist viel länger als Sie denken.

Anita Berghaus

Gustav-Adolf-Werk ruft zu Spenden für Ukraine auf

Über seine Partnerkirchen hilft das Gustav-Adolf-Werk aktuell in der Ukraine und in den Nachbarländern. Dazu ein Beispiel: "Im kleinen Orten Michelsberg (rum: Cisnãdioara) und Heltau (Cisnãdie) nahe bei Hermannstadt (Sibiu) sind Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine angekommen. Diese - anders als die Mehrheit der Geflüchteten - haben vor bis Kriegsende zu bleiben.

Teils kamen sie mit eigenen Autos, teils wurden sie in Privatinitiativen von der Grenze abgeholt und ins Dorf gebracht. Sie wurden im evangelischen Erholungsheim „Elim“ sowie bei Familien des Dorfes untergebracht. Aber, da sie bis Ende des Krieges bleiben wollen, reichen Essen und Schlafen nicht aus. Familie Tobler (Prof. Tobler lehrt an der Universität Hermannstadt ev. Theologie) hat im Rahmen der evangelischen Kirchengemeinde ein Unterrichtsprojekt für Kinder der Flüchtlingsfamilien gestartet. Zwei Räume sind im Haus "Elim" vorbereitet worden. Eine Englischlehrerin und eine Kindergärtnerin, beide auch Flüchtlinge, wurden gefunden und mit in das Dorf gebracht. Der Unterricht hat inzwischen begonnen für 20 Kindern in zwei Altersgruppen von 3 -6 und von 7-11. Lehrbücher wurden über den Verband der Ukrainer in Rumänien besorgt. Der Unterricht und die Betreuung finden vorläufig nur nachmittags zwischen 14:00 bis 18:00 Uhr statt, denn vormittags sind die Kinder meist noch online zu ihren Schulen in der Ukraine zugeschaltet.

Es zeichnet sich ab, dass der Zustrom der Flüchtlinge aus der Ukraine noch weiter ansteigt. Dafür hält die Kirchengemeinde in der alten Dorfschule weitere Räumlichkeiten bereit, die genutzt werden können. Die Dorfgemeinschaft ist froh, für diese Kindern und deren Eltern ein Stück Normalität geschaffen zu haben. Dank dem Gustav-Adolf-Werk, welches unbürokratisch eine erste Hilfe von 1.500 € für den Unterricht zur Verfügung gestellt hat," schreibt Dr. Stefan Cosoraba aus der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien. 25 Derzeit ist die Kirche dabei, einen Minibus voll mit Hilfsgütern zu beschaffen, um ihn dann nach Odessa zu bringen für den Dienst von Pastor Alexander Gross in den vier lutherischen Gemeinden um Odessa herum.

Das Gustav-Adolf-Werk als Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tritt ein für das Recht protestantischer Minderheitskirchen, ihren Glauben in Freiheit zu leben. Damit tritt es für Religionsfreiheit ein – Herzstück der Menschenrechte. hilft religiösen Minderheiten in 40 Ländern der Welt. Unsere Partner sind 50 protestantische (lutherische, reformierte, unierte) Minderheitskirchen in Europa, Lateinamerika und Asien. unterstützt beim Gemeindeaufbau, bei der Renovierung, beim Kauf und beim Neubau von Kirchen und Gemeinderäumen, bei sozialdiakonischen und missionarischen Aufgaben in den Gemeinden, bei der Aus- und Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern u.a. wird bundesweit getragen von 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen. ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland, gegründet 1832 in Leipzig.

Wenn Sie diese Arbeit des GAW unterstützen mögen, freuen wir uns auf Ihre Spende! „Humanitäre Nothilfe Ukraine“ GAW Ostfriesland DE39 2835 0000 0000 0267 16